Aktion vor dem Rathaus Bochum: Keine Abschiebungen nach Afghanistan!

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Am Mittwoch, den 1. Februar, steht das Thema Abschiebungen nach Afghanistan auf der Tagesordnung des Bochumer Rats. Mit einer Aktion vor dem Rathaus fordern wir die lokal Verantwortlichen auf, die Menschenrechte ernst zu nehmen und zu verhindern, dass Menschen aus Bochum in das unsichere Bürgerkriegsland Afghanistan abgeschoben werden. Los geht es um 14 Uhr auf dem Willy-Brandt-Platz (Rathausvorplatz) – kommt vorbei!

Aktuell suchen mehr als 400 Menschen aus Afghanistan in Bochum Schutz vor Krieg, Terror, Verfolgung und damit verbundenen Notsituationen. Afghanistan ist für Flüchtlinge nicht sicher, das wissen alle. 1.600 Tote und mehr als 3.500 verletzten Zivilist*innen alleinim ersten Halbjahr 2016 sprechen für sich. Trotzdem hat Deutschland am vergangenen Dienstag bereits die zweite Sammelabschiebung nach Kabul durchgeführt – allen Protesten von Menschenrechtsorganisationen und Flüchtlingsräten zum Trotz. Auch NRW beteiligt sich. Aber wir in Bochum sind nicht machtlos. Es liegt letztendlich in den Händen der Bochumer Ausländerbehörde, von Oberbürgermeister Thomas Eiskirch und auch der Bochumer Politik, ob Menschen aus unserer Stadt zurück in den Terror und den Krieg geschickt werden können.

Auf diese lokale Verantwortung hat bereits der Initiativkreis Flüchtlingsarbeit aufmerksam gemacht. In dem Netzwerk, in dem auch Treffpunkt Asyl mitwirkt, arbeiten mehr als 40 Bochumer Vereine, Verbände und Ehrenamtsinitiativen zusammen. In einem gemeinsamen Appell hat der Initiativkreis geschrieben:

„Es sind die Beschäftigten der lokalen Ausländerbehörde, die den Prozess der Abschiebungen in Gang setzen. Sie entscheiden faktisch, welche Namen auf den Abschiebelisten stehen. Daher können Sie auch konkret dafür sorgen, dass kein Mensch aus unserer Stadt ins Kriegsgebiet abgeschoben wird.“ Weiter heißt es in dem Appell: „Wir fordern den Rat der Stadt Bochum auf: Sprechen Sie sich in einem Beschluss gegen Abschiebungen aus Bochum nach Afghanistan aus! Geben Sieden Beschäftigten der Ausländerbehörde, die sich nicht durch die Mitarbeit an den Abschiebungen schuldig machen wollen, damit politisch Rückendeckung. Machen Sie deutlich, dass Sie als politisch Verantwortliche von der Bochumer Verwaltung erwarten, dass sie Grundsätze der Menschenwürde einhält und sich nicht an Abschiebungen in Kriegsgebiete beteiligt.“

Mit der Kundgebung vor dem Rathaus unterstützen wir den Appell des Initiativkreises – und den Antrag, dass die Bochumer Behörden alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten nutzen sollen, um die Menschen vor Abschiebungen nach Afghanistan zu schützen. Und wir rufen alle dazu auf, das mit uns gemeinsam vor dem Rathaus einzufordern!

Weitere Informationen:

  • Die Kundgebung vor dem Rathaus beginnt am Mittwoch, den 1. Februar um 14 Uhr. Die Ratssitzung beginnt um 15 Uhr (Facebook-Einladung)


JOINT ACTION IN FRONT OF BOCHUM TOWN HALL: NO DEPORTATIONS TO AFGHANISTAN!

On Wednesday, February 1st, a proposal to reject deportations to Afghanistan will be on the agenda of the Bochum City Council. With a manifestation in front of the town hall, we urge local leaders to take human rights seriously and prevent people from being deported to the unsafe country of Afghanistan. The manifestation starts at 2 pm on Willy-Brandt-Platz (Rathausvorplatz).

Currently more than 400 people from Afghanistan are looking for protection against war, terror, political persecution and related emergencies in Bochum. Afghanistan is not safe, everybody knows that. 1,600 dead and more than 3,500 injured civilians alone in the first half of 2016 speak for themselves. Despite this, Germany has already carried out the second collective deportation to Kabul last Tuesday, despite all protests by human rights organizations and refugee committees. The federal state of NRW also participates. But we in Bochum are not powerless. De facto, it is in the hands of the cities foreigners office, of Mayor Thomas Eiskirch and the politicians of Bochum, whether people from our city can be sent back to terror and war.

Among others, the Initiativkreis Flüchtlingsarbeit called attention to this local responsibility. More than 40 local organisations, associations and voluntary initiatives are working together in this network. The Initiativkreis wrote in a joint appeal:

„It is the employees of the local immigration authorities, who are initiating the process of deportation. They actually decide which names will be on the deportation lists. Therefore, they can also ensure that no one will be deported to the war zone from our city.“ The appeal also states: „We call on the City Council of Bochum: Speak clearly against deportations from Bochum to Afghanistan in a council decision! Provide strong support and backing to the employees of the immigration office, that do not want to become guilty by being part of the deportation process. Make clear that you, as politicians, are expecting the Bochum administration to comply with principles of human dignity, witch means not participating in deportations to war zones.“

With the manifestation in front of the Town Hall, we support the appeal of the Initiativkreis, and the proposal that the authorities of Bochum should use all available opportunities to protect people from being deported to Afghanistan. And we call for your participation in front of Bochum town hall as well!

 

فارسی / FARSI

در ر وز چهارشنبه، اول فوریه، یک اعتراض به اخراج افغانیان با تجمع در مقابل

سالن شورای شهر برگزار خواهد شد .اخراج بیش از ۴۰۰ نفر در دستور کار شورای شهر
بوخوم قرار گرفته است. از کلیه مدافعان حقوق بشر دعوت می شود تا با حضور آنها مانع
از بازگشت آنها به کشور نا امن افغانستان شوند. محل تجمع مقابل توون هال است. در
حال حاضر بیش از ۴۰۰ افغانی نیازمند کمک هستند تا مانع ازبازگشتشان به کشور نا امن
و جنگ زده افغانستان شوند. تنها در نیمه سال ۲۰۱۶ بیش از ۱۶۰۰ نفر کشته و ۳۵۰۰ نفر
زخمی شده اند.

2 Antworten auf „Aktion vor dem Rathaus Bochum: Keine Abschiebungen nach Afghanistan!“

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