Anlässlich der heutigen Sammelabschiebung nach Afghanistan vom Flughafen Düsseldorf ruft Nedaje Afghan نداى افغان – Afghanischer Aufschrei – Afghan Outcry wieder zu einer Demonstration auf: 24. April 2018, Beginn 18 Uhr, Ende gegen 19.30 Uhr, Flughafen Düsseldorf, Terminal B.
تظاهرات در علیه اخراج پناهجویان افغا Demo gegen Abschiebung
Am Dienstag, den 24. April, findet erneut eine Abschiebung ins Kriegsgebiet Afghanistan statt. Der Flieger startet vom Düsseldorfer Flughafen. Wir rufen deswegen zu einem Protest am Düsseldorfer Flughafen auf. Abschiebungen in Kriegsgebiete dürfen nicht zur Normalität in Deutschland werden! Menschenrechte müssen geachtet werden. Auf Grund der Spontanität stehen wir noch in Verhandlungen mit der Polizei bezüglich des genauen Ablaufs der Aktion. Kommt trotzdem zahlreich und sagt euren FreundInnen und Bekannten bescheid. Bringt euren Protest gerne auf Schildern und Bannern zum Ausdruck.
در تاریخ 24.04.2018 دوباره شاهد اخراج پناهجویان به منطقه جنگ زده افغانستان هستیم.
پرواز از میدان هوایی شهر دوسلدورف انجام خواهد شد به همین دلیل ما یک تظاهرات در فرودگاه دوسلدورف برپا میکنیم. المان اجازه ندارد پناهجویان را به مناطق جنگ زده اخراج کند چرا که حقوق انسانها باید مورد توجه قرار بگیرد. بدلیل سرعت در امور برای مشخص کردن دقیق تر چگونگی تظاهرات ما با پلیس در تماس هستیم. حتما افراد زیادی برای تظاهرات گرد خواهند امد، لطفا شما هم به دوستان و آشنایان خود اطلاع دهید، شما میتوانید متن اعتراض خود را به صورت پارچه نوشته ، بنر یا عکس اعلام کنید.
Aus unserem Aufruf zur letzten Flughafendemonstration am 23. 1. 2018:
Abschiebungen nach Afghanistan bedeuten Gefahren für Leib und Leben der betroffenen Menschen, denn in Afghanistan gibt es keine sicheren Gebiete. Dies bezeugen zahlreiche Berichte von Menschenrechtsorganisationen und der UN, welche von der unsichersten Lage des Landes seit 2001 sprechen. Tägliche Anschläge und Gewalt im gesamten Staatsgebiet werden trotz der alarmierenden Berichte weiterhin von der Bundesregierung ignoriert. Allein in Kabul gab es im letzten Jahr 20 größere Anschläge mit zahlreichen Todesopfern. Die Zahl der Binnenflüchtlinge ist im letzten Jahr laut UN um ca. 450.000, im Vorjahr um circa 660.000 Menschen angestiegen.
Die in der Vergangenheit durch die Bundesregierung vorgebrachte Argumentation, es handele sich bei den abgeschobenen Menschen „nur“ um „Straftäter“, „Gefährder“ und Menschen, die „hartnäckig ihre Mitwirkung an der Identitätsfeststellung verweigern“ ist nicht nur mehrfach widerlegt worden, sondern in Anbetracht der Lage in Afghanistan verantwortungslos und menschenverachtend.
Alle afghanischen Menschen ohne sicheren Aufenthaltsstatus leiden unter Angst vor der Abschiebung. Seit der Wiederaufnahme der Abschiebungen Ende 2016 hat es allein in Bayern 43 versuchte Suizide von afghanischen Geflüchteten gegeben. Immer wieder wurden nach den vergangenen Sammelabschiebungen Fälle bekannt von Menschen, die keinerlei Straftaten begangen hatten oder deren Straftat im Fahren ohne Ticket bestanden hatte. Die meisten waren Menschen, von denen keinerlei Gefahr ausging und die teilweise eine Ausbildungsstelle oder Arbeit hatten. Und auch wenn ein Mensch eine strafbare Handlung begangen hat, gleichgültig welcher Schwere, hat er das Recht auf eine menschenwürdige Behandlung und Resozialisierung. Das ist in Anbetracht der Lage in Afghanistan nicht gewährleistet. Die Duldung einer indirekte Todesstrafe durch Rückführung in eine entsprechendes Land widerspricht zudem der hiesigen Verfassung.
Wir fordern ein Ende der von rechtsaußen vorangetriebenen Abschiebepolitik der Bundesregierung! Wir sind solidarisch mit allen Geflüchteten!