Refugee Rights Demonstration made impossible by the Police / Demonstration für die Rechte von Geflüchteten von der Polizei unmöglich gemacht

English version below!

Eine Demonstration für die Rechte von Geflüchteten, die gestern im Anschluss an die Demonstration des Pegida-Ablegers Daskut („Deutschland asylfreie Schulen, Kindergärten und Turnhallen“) stattfinden solte, musst noch vor Beginn der Veranstaltung abgesagt werden. Im folgenden die Presseerklärung des Refugee Strike Bochum dazu:

Mehrere hundert Personen haben sich am Sonntag Abend auf dem Dr.-Ruer-Platz versammelt, um an unserer Demonstration für die Rechte von Geflüchteten, Wohnungen und Bildungsmöglichkeiten für alle teilzunehmen. Wir wollten ein starkes Signal der Solidarität gegen die rassistischen Forderungen des Pegida-Ablegers Daskut senden, der sich zuvor am gleichen Tag in Bochum versammelt hat.
Bereits, als die Menschen damit begannen auf dem Dr.-Ruer-Platz zusammen zu kommen, war die Polizei dort bereits massiv präsent, unter anderem mit einer Pferdestaffel. Kurze Zeit später kamen weitere bewaffnete Polizeieinheiten und schufen eine bedrohliche Atmosphäre. An unserem offiziell angemeldeten Versammlungsort mussten wir mit ansehen, wie die Polizei zwei Menschen in die Ecke drängte, sie durchsuchte und in Gewahrsam nahm. Wir waren schockiert über Berichte, dass ein älterer Mann nur 50 Meter entfernt durch die Polizei angegriffen wurde. Vom Dr.-Ruer-Platz aus konnten wir den Rettungswagen sehen, der gerufen worden war, um den Verletzten ins Krankenhaus zu bringen.
Auf dem Dr.-Ruer-Platz teilten Polizeiketten die sich versammelnden Menschen und zwangen sie damit an unterschiedliche Orte. Nur eine Minute vor der angemeldeten Anfangszeit unserer Demonstration ritt die Pferdestaffel zwischen die Gruppen auf dem Platz – eine zusätzlich bedrohliche Situation. Wegen all dieser Ereignisse haben wir uns entschieden, unsere Demonstration abzusagen. Wir wollten gegen die schlimme Situation in den Massenunterkünften und für ein besseres Leben demonstrieren, und nicht Geflüchtete in eine unsichere und bedrohliche Lage bringen.  Aufgrund des Verhaltens der Polizei konnten wir nicht mehr für die Sicherheit der Menschen garantieren, die teilnehmen wollten.
Nach den deutschen Gesetzen liegt es in der Verantwortung der Behörden, eine sichere Umgebung für die Ausübung unserer Grundrechte zu garantieren. Stattdessen hat die Polizei am Dr.-Ruer-Platz das Gegenteil getan. Das kritisieren wir in aller Schärfe. Erst am Samstag haben sich die Stadtverantwortlichen bei der Menschenkette gegen Rassismus bemüht, Bochum als einen Ort zu präsentieren, an dem Rassismus keinen Platz hat. Wir sind enttäuscht darüber, dass die Polizei es nur einen Tag später unmöglich gemacht hat, dass eine antirassistische Demonstration für die Rechte von Geflüchteten stattfinden kann.
Wir lassen uns durch diese Ereignisse nicht zum Schweigen bringen. Wir werden unsere Demonstration an einem anderen Tag durchführen, denn unsere Forderungen bleiben gültig und wichtig. Wir laden alle ein teilzunehmen, um mit uns ein sogar noch stärkeres Signal für die Menschenrechte von Geflüchteten zu senden!

English version:

Several hundred people gathered on Dr.-Ruer-Platz on Sunday evening in order to take part at our demonstration for refugee rights, housing and education for everyone. We wanted to send a strong signal of solidarity against the racist demands of the Pegida offshoot Daskut, that gathered in Bochum earlier on the same day.
When the people started to come together at Dr.-Ruer-Platz, there was already massive police presence, including a police riding squad with horses. Shortly after that, further armored riot police squads arrived at the scene and started to spread a threatening atmosphere. At our officially registered place of assembly we had to watch how two people were cornered, searched and detained by the police. We were shocked to hear reports on an older man being attacked by the police only 50 meters away from us. From our site, we could see the ambulance that was called to bring him to the hospital.
Furthermore, riot police separated the gathering people on Dr.-Ruer-Platz by forming chains and forcing them to different locations on our place of assembly. Only one minute before the registered and scheduled beginning of our demonstration, the riding squad rode right through the groups of the gathering people on the square, which was a further threatening situation. Because of all these events, we decided to cancel our demonstration. We wanted to demonstrate against the bad situation in the mass accommodations and for a better life, instead of bringing refugees into an insecure and threatening setting. Due to the actions of the police we could not guarantee for the safety of the people, who wanted to take part.
According to German law, it is the responsibility of the authorities to guarantee a save environment for the expression of our fundamental rights. Instead of that, the police did the opposite on Dr.-Ruer-Platz. We strongly criticize this. On Saturday at the Human Chain against Racism the city officials tried to promote Bochum as a city were racism has no place. We are disappointed that only one day after that, the police made it impossible that an antiracist demonstration for refugee rights could take place.
We will not be silenced by these events. We will realize our demonstration on another date, because our demands remain valid and crucial. We are inviting everyone to join, in order to send out an even stronger signal for the human rights of refugees!

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