Offenes Plenum am Donnerstag (21.01.)

Am Donnerstag (21.01.2016) laden wir wieder herzlich zu unserem offenen flüchtlingspolitischen Treffen ein. Wie jeden 3. Donnerstag im Monat findet es um 19 Uhr im Haus der Begegnung (Alsenstraße 19a nahe Bochum Hbf) statt.

Flüchtlings-App für Bochum – Einladung zur Ideenfindung

Vor Weihnachten haben sich erfahrene IT-Fachleute mit Helfern der Bochumer Flüchtlingsarbeit getroffen, um die Idee einer Flüchtlings-App in Bochum zu besprechen.

Wir wollen mithilfe von IT die Flüchtlingshilfe verbessern. Doch wir haben eine große Frage, bei der wir auf Eure Hilfe angewiesen sind: Wo drückt der Schuh eigentlich am meisten?

Wir möchten die ein oder zwei dringendsten Probleme identifizieren, bei denen wir die Flüchtenden und Helfer am sinnvollsten unterstützen können.

Habt ihr ein Problem im Kopf, das sich möglicherweise gut mithilfe von IT lösen lässt, und bislang hat es nur an den Ressourcen zur Umsetzung gefehlt? Dann kommt doch bitte zu unserem Treffen am Freitag den 15.01. um 18:30 Uhr im Bahnhof Langendreer, Raum 6.

Auf dem Programm steht:

 – Kurze Begrüßung und Vorstellung (5 Min)

 – Vorstellung von Zielen, und wie wir uns vorstellen, dorthin zu gelangen (5 Min)

 – Vorstellung einer Auswahl existierender IT-Angebote in der Flüchtlingsarbeit (10 Min)

 – Hauptpunkt: Offene Diskussion und Sammlung möglicher Probleme (60 Min)

 – Kurzes Fazit und die nächsten Schritte. (10 Min)

Bei Fragen und Ideen wendet euch gerne an treff.asyl@riseup.net. Bitte gebt die Einladung gerne an interessierte Menschen weiter!

Bochum braucht mehr bezahlbaren Wohnraum

Bochum braucht mehr bezahlbaren Wohnraum

In Bochum sind Flyer eines fiktiven „Referats für Zukunftsentwicklung“ mit Forderungen zur menschenwürdigen Unterbringung von Flüchtlingen und der Schaffung bezahlbaren Wohnraums für alle Bochumer Mitbürger*innen aufgetaucht. Mehr Informationen sollen in Zukunft auf bochum-schafft-das.de zu finden sein.

Auf bochum.de bittet die Stadt Bochum unter dem im Flyer angegebenen Telefonnummer und Emailadresse tatsächlich um Meldung ungenutzten Wohnraums:

Falls Sie ungenutzten Wohnraum zur Verfügung haben bzw. Wohnungen zur Vermietung bereit stellen können melden Sie sich bitte unter der Telefonnummer 0234 / 910-33 03 oder senden Sie Wohnungsangebote an wohnungen-fuer-fluechtlinge@bochum.de.

Offenes Plenum am Donnerstag, dem 17. Dezember

Am Donnerstag, dem 17.12. laden wir wieder herzlich zu unserem offenen flüchtlingspolitischen Treffen statt. Wie jeden 3. Donnerstag im Monat findet es um 19 Uhr im Haus der Begegnung (Alsenstraße 19a nahe Bochum Hbf) statt.

Pressemitteilung: Wach bleiben gegen Abschiebungen!

In der Nacht vom 25. auf den 26.11.2015 trafen sich mehr als fünfzig Personen in Bochum, um gegen eine geplante Sammelabschiebung vom Düsseldorfer Flughafen nach Tirana/Albanien zu protestieren.

Mehr als 50 UnterstützerInnen mit und ohne Fluchterfahrung haben sich in Bochum anlässlich einer bekanntgewordenen Sammelabschiebung nach Tirana/Albanien versammelt. Gemeinsam diskutierten sie über die zunehmend menschenrechtsverachtende Abschiebepolitik der Bundesregierung, des Landes und der Stadt Bochum. Damit wollten sie ein Zeichen der Solidarität mit den von Abschiebungen betroffenen Personen setzen.

Im Zuge der kürzlich beschlossenen Asylrechtsverschärfungen von Bund und Ländern sollen Abschiebungen nun immer unangekündigt stattfinden und noch rigoroser durchgesetzt werden. Von der umstrittenen Deklarierung der Länder Albanien, Montenegro und Kosovo zu angeblich „sicheren Drittstaaten“ sind insbesondere auch Angehörige der Minderheit der Roma betroffen. Menschenrechtsorganisationen kritisieren, dass sie in ihren Herkunftsländern massiver Diskriminierung und Verfolgung ausgesetzt sind.

Mit der nächtlichen Aktion wollten die AktivistInnen vom „Treffpunkt Asyl Bochum“ ein Zeichen gegen die unmenschliche Asylrechtspraxis setzen und luden daher zu einer Kulturnacht gegen Abschiebungen ein.  „Wir wollen die Menschen nicht alleine lassen, die befürchten, dass sie nachts abgeholt werden, um abgeschoben zu werden. Wir rufen die Zivilbevölkerung zu konkreten Aktionen gegen die zunehmend unmenschliche Politik auf“, sagt Hans Hudde vom Treffpunkt Asyl.

In dieser für alle von der menschenverachtenden Flüchtlingspolitik Betroffenen schwierigen und oft hoffnungslosen Zeit wollen die Aktiven des Treffpunkt Asyl Bochum zu anhaltendem und gerade jetzt nötigem Engagement ermutigen.

 

Offenes Plenum am Donnerstag (19.11.)

Am Donnerstag (19.11.) laden wir wieder herzlich zu unserem offenen flüchtlingspolitischen Treffen statt. Wie jeden 3. Donnerstag im Monat findet es um 19 Uhr im Haus der Begegnung (Alsenstraße 19a nahe Bochum Hbf) statt.

Offenes Plenum am Donnerstag (15.10.)

Am Donnerstag (15.10.) laden wir wieder herzlich zu unserem offenen flüchtlingspolitischen Treffen statt. Wie jeden 3. Donnerstag im Monat findet es um 19 Uhr im Haus der Begegnung (Alsenstraße 19a nahe Bochum Hbf) statt.

Grenzzaun symbolisch eingerissen – Widerstand gegen unmenschliche Politik

Presseinformation, 26.09.2015

Aktive der Flüchtlingshilfe fordern Widerstand gegen unmenschliche Politik

Bochum: Grenzzaun symbolisch eingerissen

Am Samstag, den 26. September 2015 haben Aktivist*innen in der Bochumer Innenstadt gegen die Wiedereinführung von Grenzkontrollen und die Aufrüstung der Grenzen zur Flüchtlingsabwehr protestiert. In unmittelbarer Nähe zu den Wahlkampfständen von CDU und SPD blockierten sie mit einer Menschenkette und einem symbolischen Stacheldrahtzaun die Kortumstraße. Die Aktiven fordern dazu auf, sich gegen die von der großen Koalition geplanten Asylrechtsverschärfungen zu engagieren und die Grenzen für Flüchtlinge zu öffnen.

 

„Diese Aktion ist eine Art Hilferuf“, erklärt eine der Aktivist*innen im Gespräch mit der Bochumer Initiative TreffPunkt Asyl. „Die meisten von uns unterstützen an den Bochumer Flüchtlingsunterkünften und in anderen Projekten aktiv Menschen, die Schutz vor Krieg, Gewalt und blanker Not suchen. Es ist toll, dass es für diese Arbeit inzwischen viel Zuspruch in der Gesellschaft gibt, und dass sich so viele beteiligen. Gleichzeitig müssen wir miterleben, wie eine unmenschliche Politik auf Europa-, Bundes- und Landesebene massenhaft Sterben, Leiden und Traumatisierungen bei Geflüchteten verursacht. Alleine durch all die tollen und dringend notwendigen Kleiderkammern, selbstorganisierten Sprachkurse und die vielen sonstigen Unterstützungsprojekte ist diese mörderische Politik nicht zu ändern. Deswegen wollen wir noch mehr Leuten Mut machen, sich auch politisch gegen Asylrechtsverschärfungen sowie gegen diese falsche Abschottungspolitik zu engagieren.“

Um für mehr Widerstand gegen menschenfeindliche Politik zu werben, haben die Aktivist*innen zum Ende der Aktion die Bochumer Bevölkerung aufgefordert, den symbolischen Grenzzaun auf der Kortumstraße selbst einzureißen und zu durchbrechen. Nach erstem Zögern kamen immer mehr Menschen der Aufforderung nach. Währenddessen wurden Flugblätter verteilt, die unter anderem auf die Demonstration „Solidarität mit ALLEN Geflüchteten“ hinwiesen, die am Nachmittag in Dortmund stattfindet. Weiter heißt es auf dem von den Aktiven verteilten Flugblatt:

„Grenzkontrollen, neue Grenzzäune, und eine Abschottung der EU-Außengrenzen durch die paramilitärisch gerüstete EU-Agentur Frontex halten Menschen nicht davon ab, vor Gewalt, Krieg und unerträglichen Lebensumständen zu fliehen. Sie sorgen lediglich dafür, dass die Flucht gefährlicher, traumatisierender und in zehntausenden Fällen auch tödlich verläuft. Verantwortlich für diese Menschenrechtsverletzungen sind die Politiker*innen, die sie durchsetzen sowie alle, die eine solche Politik unterstützen.

Wir fordern :

–       Das Sterben im Mittelmeer beenden! Sichere und legale Fluchtwege nach Europa!

–       Bewegungsfreiheit und europäische Freizügigkeit für alle Schutzsuchenden!

–       Schluss mit den Grenzkontrollen und der weiteren Aufrüstung zur Flüchtlingsabwehr an den EU-Binnengrenzen! Mehr Protest gegen die menschenfeindliche Politik der Bundesregierung!

–       NEIN zu den von CDU und SPD geplanten Asylrechtsverschärfungen, die zu noch mehr Abschottung, Abschreckung und Obdachlosigkeit führen würden!

–       Schluss mit der Notstands-Rhetorik! Aktuell leben etwa 2.000 Geflüchtete in Bochum – deutlich weniger als vor 23 Jahren. Gleichzeitig ist die Einwohner*innenzahl seitdem um 40.000 Menschen gesunken. Platz ist also genug da. Wenn die Stadt trotzdem dabei versagt, die Schutzsuchenden menschenwürdig unterzubringen, ist das ein Problem der Politik und keine Naturkatastrophe.

–       Bleiberecht statt Abschiebungen!

Weitere Informationen:

  • Über den TreffPunkt Asyl: TreffPunkt Asyl ist eine Gruppe, die sich seit 2013 ehrenamtlich für eine gerechte Flüchtlingspolitik in Bochum und darüber hinaus einsetzt. Unsere Arbeit ist vielfältig: Wir betreiben Öffentlichkeitsarbeit und kämpfen für die Verbesserung der Lebensumstände von Geflüchteten. Wir wollen mit Geflüchteten gemeinsam aktiv werden, Kontakte zwischen Menschen mit und ohne Fluchthintergrund knüpfen und praktische Hilfe leisten. Weitere Informationen: https://treffpunktasyl.wordpress.com/
  • Fotos von der Aktion stellt Ihnen die Initiative TreffPunkt Asyl gerne zur Verfügung.n-IMGP1116 n-IMGP1101

Petition zur Abschiebepraxis in Bochum

Wir dokumentieren hier im Wortlaut unsere gemeinsame Petition mit dem Bochumer Initiativkreis Flüchtlingsarbeit zu unangekündigten Abschiebungen in Bochum, die heute an Oberbürgermeisterin Frau Dr. Scholz sowie an die beiden OB-Kandidaten, Herrn Eiskirch und Herrn Franz ging.

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,

im Jahr 2014 wurden mehr als 10.000 Flüchtlinge aus Deutschland abgeschoben. In vielen deutschen Städten, so auch in Bochum, werden Abschiebungen unangekündigt durchgeführt. Zumeist in den frühen Morgenstunden verschaffen sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ausländerbehörde in Begleitung der Polizei zum Teil gewaltsam und ohne Vorankündigung Zutritt zur Wohnung der Betroffenen und überraschen sie im  Schlaf.

Innerhalb kürzester Zeit müssen sie dann ihre Sachen packen, ohne zuvor ihre Familie, Freunde oder einen Anwalt kontaktieren zu können. Bei der Abschiebung von Familien kommt es darüber hinaus immer wieder zur Trennung der Familien, falls nicht die gesamte Familie angetroffen wird.

Dies stellt eine extreme emotionale und psychische Belastung für die Betroffenen dar, die oftmals schon in ihren Herkunftsländern und auf der Flucht traumatisierende Erfahrungen mit staatlicher Repression gemacht haben. Nicht selten wird das Eindringen der Polizei in den privaten Raum selbst Ursache einer (weiteren) Traumatisierung. Dies betrifft auch die Menschen, die neben den Betroffenen wohnen.

Da sie oft selbst jederzeit mit einer Abschiebung rechnen müssen, verstärkt das regelmäßige gewaltsame und unangekündigte Eindringen den psychischen Druck und emotionalen Stress für alle direkt und indirekt Beteiligten. Die ständige Ungewissheit, ob sie nicht selbst in der nächsten Nacht an der Reihe sind, hält damit den Stress und die vielfältigen Formen der Belastung permanent aufrecht.

Gerade für Kinder und Jugendliche, die in Deutschland zur Schule gehen und gut in ihr soziales Umfeld in Deutschland integriert sind, ist diese Behandlung besonders unerträglich: Ihnen bleibt dadurch die für ihr Umfeld vollkommen selbstverständliche Normalität verwehrt, zu wissen, ob sie am nächsten Tag wieder in die Schule gehen können und ihre Freundinnen und Freunde wiedersehen werden.

Unangekündigte Abschiebungen sind unvereinbar mit Artikel 1 des deutschen Grundgesetzes: Die Würde des Menschen ist unantastbar.

Wir fordern daher die dauerhafte Aussetzung aller unangekündigten Abschiebungen in Bochum.

Professionelle Stimmen:

Eike Leidgens, Diplom-Psychologe,
Therapiezentrum für Überlebende von Folter und Krieg, Medizinische Flüchtlingshilfe Bochum e.V.:

„Auf Basis wissenschaftlicher Studien ist davon auszugehen, dass bis zu 40 % der AsylbewerberInnen traumatisiert sind. Einige Schätzungen gehen sogar noch darüber hinaus. Das bedeutet, sie haben in ihrem Herkunftsland oder auf der Flucht ein oder mehrere so schreckliche Dinge erlebt, dass ihre eigenen

Bewältigungsmechanismen nicht ausreichen, um es adäquat zu verarbeiten. Nicht jeder Mensch entwickelt daraufhin traumareaktive Folgestörungen. Zwei der ausschlaggebenden Kriterien für die Entwicklung, z.B. einer Posttraumatischen Belastungsstörung, sind die fehlende soziale Unterstützung und das Stresserleben in der Zeit nach der traumatischen Erfahrung. Beides Faktoren, welche besonders bei Flüchtlingen stark ausgeprägt sind. Studien zeigen, dass mehr als 70% der Flüchtlinge, die eine traumatische Erfahrung gemacht haben, auch eine Posttraumatische Belastungsstörung entwickeln. Das übertrifft bei weitem die Wahrscheinlichkeit der Ortsansässigen.

Ein weiteres wesentliches Symptom der Traumatisierung ist das ständige Leben in Unsicherheit und Angst. Dies wird ohnehin verstärkt durch das Aufenthaltsverfahren und die reale Bedrohung im Falle einer Rückkehr ins Herkunftsland. Aber das Aufenthaltsverfahren gilt auch als Stressor der dazu führt, dass auch auf lange Sicht, viele Menschen nicht die nötigen Bewältigungsmechanismen aufbauen können, um ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen und gesund zu werden.

Ein wesentlicher Teil des Stresses mit dem Aufenthaltsverfahren wird durch unangekündigte Abschiebungen verursacht. Unangekündigte Abschiebungen wirken sich mindestens zweifach negativ auf die Gesundheit traumatisierter Asylsuchenden aus: Zum einen besteht die Gefahr einer Retraumatisierung durch die plötzliche und unvorhergesehene Konfrontation mit den Vollzugsbeamten. In vielen Fällen kann gerade das Auftreten uniformierter Personen traumabezogene Flashbacks auslösen. Vor allem für Kinder kann auch das gewaltsame beziehungsweise energische Eindringen in den eigenen Wohnraum als eigenes potentiell traumatisches Erlebnis wirken.

Eine Abschiebung kann in jedem Fall starke gesundheitsschädigende Auswirkungen haben, eine vorherige Ankündigung kann diesen Effekt jedoch zumindest lindern. Zweitens kann sich die Praxis unangekündigter Abschiebungen auch negativ auf die Gesundheit der nicht direkt betroffenen AsylbewerberInnen auswirken, da die Gefahr einer Abschiebung für alle Menschen mit unsicherem Aufenthalt durch die Ungewissheit bedrohlicher wird. Eine Stabilisierung in der Psychotherapie wird dadurch erschwert. Unabhängig davon ob ihre Asylgründe schon geprüft worden sind, oder nicht. Damit sind die unangekündigten Abschiebungen ein wesentlicher Bestandteil der psychischen Beeinträchtigungen, verursacht durch das deutsche Asylverfahren. Wenn wir in der öffentlichen Debatte über die bessere psychologische Versorgung von besonders schutzbedürftigen und traumatisierten Flüchtlingen reden, oder über die steigenden Kosten der medizinischen Versorgung als Belastung der öffentlichen Haushalte, dann gilt es auch den Blick darauf zu richten, welche Praktiken der Behörden den Bedarf an psychologischer Versorgung unnötigerweise erhöhen.“

Birgit Naujoks, Juristin und Geschäftsführerin des Flüchtlingsrates NRW e.V.:

„Das Grundgesetz besagt, dass jeder das Recht auf Leben und Unversehrtheit hat und niemand wegen seiner Herkunft benachteiligt werden darf. Insbesondere Familien sollen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung stehen.

Diese Rechte sehe ich bei unangekündigten Abschiebungen verletzt. Aus humaner Perspektive sollte bereits selbstverständlich sein, dass die Kommunen in NRW den Zeitpunkt von Abschiebungen ankündigen, damit sich die Betroffenen auf die Ausreise vorbereiten und von Freunden und Angehörigen verabschieden können.

Eine Willkommenskultur, die sich viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, ohne die die Aufnahme von Flüchtlingen derzeit nicht funktionieren würde, wünschen, sollte sich an den Werten und Normen, die in unserem Grundgesetz formuliert sind, orientieren.

Derzeit handhaben die Kommunen in NRW Abschiebungen durchaus unterschiedlich und entscheiden sich in vielen Fällen für eine Ankündigung. Denn das Nichtankündigen einer Abschiebung bedeutet für die Betroffenen, dass die oft bereits durch ihre Flucht traumatisierten Personen in ständiger Angst leben müssen, in den frühen Morgenstunden abgeholt zu werden. Dieser belastende Zustand schürt in den Unterbringungseinrichtungen ein Klima der Angst. Auch gut integrierte, über viele Jahre in Deutschland geduldete Familien können bei unangekündigten Abschiebungen von einem Tag auf den anderen zwangsweise zur Ausreise gezwungen werden, was besonders für kleine Kinder sehr traumatisch sein kann.

In Bochum werden Abschiebungen zum jetzigen Zeitpunkt nicht angekündigt, was ganz im Sinne des Bundesinnenministeriums zu sein scheint. Klar ist jedoch, dass dieses Vorgehen Flüchtlinge unter den Generalverdacht stellt, sich der Maßnahme entziehen zu wollen. Es schürt Misstrauen in der Bevölkerung und führt in keiner Weise zu einer Verständigung untereinander.

In einer Zeit, in der Übergriffe auf Flüchtlinge täglich gemeldet werden, sollten die Kommunen, die Bundesländer und der Bund abwägen, welche Kräfte sie mobilisieren und welche Zeichen sie setzten möchten.“

Regelmäßiges Plenum

Unser offenes flüchtlingspolitisches Treffen findet von nun an jeden dritten Donnerstag im Monat um 19 Uhr im Haus der Begegnung, Alsenstraße 19a in Bochum statt.  Die nächsten Termine sind also der 15. Oktober, 19. November und 17. Dezember.